„Fünf Finger“ - ein Roman der lettischen Schriftstellerin Māra Zalīte
Māra Zalīte erzählt in ihrem autobiografischen Roman „Fünf Finger“ von einer jungen Familie, die nach Stalins Tod aus der sibirischen Verbannung nach Lettland zurückkehrt - in ein Land, das sich vom Krieg und seinen Folgen noch nicht erholt hat und in dem sich allmählich der sowjetische Alltag etabliert. Die Perspektive der fünfjährigen Laura vermittelt diese Welt mit einer Leichtigkeit, die die traumatischen Erfahrungen der Erwachsenen erträglich macht. Das Buch ist in Lettland seit seinem Erscheinen 2013 ein Publikumsliebling und wurde in mehrere Sprachen übersetzt.
Das Buch wird von Nicole Nau vorgestellt. Sie hat den Roman übersetzt und ist Professorin an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań (Posen). Mit Lettland ist sie seit Anfang der 1990er Jahre befreundet. Neben ihren Forschungen zum Lettischen und der Regionalsprache Lettgallisch hat sie sich einen Namen als Übersetzerin lettischer Literatur gemacht. Für ihre Aktivität im Bereich der Literatur- und Kulturvermittlung wurde sie mit der Anerkennung des lettischen Ministerrats geehrt. Ihre Übersetzung des Romans „Das Bett mit dem goldenen Bein“ von Zigmunds Skujiņš war 2023 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Diese Veranstaltung ist Teil der Lesereihe „Erinnern und Verstehen - Literatur über den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen", die gemeinsam vom Ostpreußischen Landesmuseum, dem Nordost-Institut, dem Literaturbüro Lüneburg e. V., der Literarischen Gesellschaft Lüneburg und vom Museum Lüneburg organisiert wird.
Die Lesung ist eine Veranstaltung des Nordost-Instituts.