Begegnungen nach Plan
Der Begriff „Kalter Krieg“ bezeichnet eine Ära der Trennung, und doch fand diese Auseinandersetzung in einem Zeitabschnitt statt, in dem sich immer mehr Menschen aufmachten, andere Länder zu bereisen und zu erkunden. Tourismus gab es auch über den „eisernen Vorhang“ hinweg in die sozialistischen Staaten. Das Projekt „Begegnungen nach Plan“ beschäftigt sich mit verschiedenen Phänomenen des West-Ost-Tourismus.
Aktuelle Forschung
Kooperationen des Nordost-Instituts
Lehre
Gemeinsam mit Prof. Dr. Gul’banu Žugenbaeva
Kasachische Nationale Al-Farabi-Universität
Almaty, Kasachstan
Beschreibung
Die Politik gegenüber den nichtrussischen Nationalitäten gehört zu den zentralen Problemen der sowjetischen Geschichte. Von der Revolution im Jahre 1917 über die Deportationen im II. Weltkrieg bis hin zum Zerfall der Sowjetunion spielte die Nationalitätenproblematik eine entscheidende Rolle. Mit der Einrichtung fester ethnischer Grenzen für die sogenannten Titularnationen (Gründung von Unions- bzw. Autonomen Republiken/Gebieten) wurde die Grundlage für zahlreiche nationale Konflikte in und zwischen den Nachfolgestaaten der Sowjetunion geschaffen. Ziel der Vorlesung ist es, ein allgemeines Bild von der sowjetischen Nationalitätenpolitik nachzuzeichnen. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die einzelnen Etappen in der Herausbildung des sowjetischen Vielvölkerstaates gelegt werden, d. h. auf die Lage seiner Nationen und ethnischen Gruppen, auf die Formen der Wechselbeziehungen zwischen dem Zentrum und der Peripherie und auf die Methoden und Instrumente, mit deren Hilfe „fremde Bevölkerungsgruppen“ eingegliedert wurden.
Die Vorlesung ist Teil eines mehrere Semester umfassenden Zyklus zur Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion.
Universität Hamburg
06.04.2023 - 13.07.2023
12:00 - 14:00 Uhr
Beschreibung
Leonid Breschnew ist im westlichen Geschichtsbild weithin Inbegriff der vergreisten und kranken Führungsriege, die in den siebziger Jahren an der Spitze der Sowjetunion stand. In der Perestrojka wurde für die Breschnewära die verächtliche Bezeichnung „Stagnation“ geprägt. Meinungsumfragen im heutigen Russland bescheinigen Breschnew jedoch eine Beliebtheit und Popularität, wie sie kaum ein anderer früherer russischer bzw. sowjetischer Politiker beanspruchen kann. Die Menschen erinnern sich an die sechziger und frühen siebziger Jahre als die „goldene Zeit“ der Sowjetunion, als sie endlich begonnen hatten, „normal“ zu leben und einen bescheidenen Wohlstand zu genießen. Ausgehend von diesem Befund widmet sich die Übung der Person Breschnews und ihrer Bedeutung für die Geschichte der Sowjetunion. Anhand von Breschnews Biographie werden typische Prägungen seiner Generation und wichtige Entwicklungen während seiner Amtszeit herausgearbeitet.
Literatur
Handbuch der Geschichte Rußlands. Bd. 5/1+2: 1945-1991. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion. Hg. v. Stefan Plaggenborg. Stuttgart 2002-2003.
- Hildermeier, Manfred: Geschichte der Sowjetunion 1917-1991. Entstehung und Niedergang des ersten sozialistischen Staates. München 1998.
- Neutatz, Dietmar: Träume und Alpträume. Eine Geschichte Russlands im 20. Jahrhundert. München 2013.
- Schattenberg, Susanne: Leonid Breschnew. Staatsmann und Schauspieler im Schatten Stalins. Eine Biographie. Köln 2017.
Universität Potsdam
20.04.2023 - 27.07.2023
10:00 - 12:00 Uhr
Beschreibung
Das Reisen gehört heute zur Erfahrung der meisten Menschen westlicher Gesellschaften. Ob als Wochenendtrip oder Bildungsreise - Mobilität ermöglicht es ihnen und Neugier auf das Unbekannte motiviert sie, sich auf Reisen zu begeben. Unter den Reisezielen steht Osteuropa allerdings bis heute weit hinten. Warum dies so ist und wie sich das Reisen von West nach Ost seit der Frühen Neuzeit bis heute entwickelt hat, ist Gegenstand des Seminars. Wir folgen Schweizer Gelehrten, Frankfurter Bildungsbürgerinnen, französischen Schriftstellern, deutschen Handwerkern, Balatontouristen sowie westdeutschen Schülergruppen auf ihren Reisen in den Osten und fragen nach ihren Erfahrungen und deren Rahmung.