„Begegnungen nach Plan“
Der Begriff „Kalter Krieg“ bezeichnet eine Ära der Trennung, und doch fand diese Auseinandersetzung in einem Zeitabschnitt statt, in dem sich immer mehr Menschen aufmachten, andere Länder zu bereisen und zu erkunden. Tourismus gab es auch über den „eisernen Vorhang“ hinweg in die sozialistischen Staaten. Das Projekt „Begegnungen nach Plan“ beschäftigt sich mit verschiedenen Phänomenen des West-Ost-Tourismus.
Aktuelle Forschung
Kooperationen des Nordost-Instituts
Lehre
Humboldt-Universität zu Berlin
Beschreibung
Postcolonial studies as an academic discipline dealing with the effects of colonialism on cultures and societies are not new. They were developed by scholars from formerly colonized countries whose goal was to describe colonial systems from the perspective of the colonized. After the collapse of the Soviet Union, a number of scholars from the Baltic states have attempted to describe their own history in terms of postcolonial studies, pointing out that their own experiences with Soviet rule, as well as with the former Russian Empire, were also colonial in nature. This trend has remained confined mainly to literary studies and has had little impact on academic historiography. Nevertheless, it offers important new perspectives and additions to current historiography that mainly focuses on national aspects.
Using the Baltic region as an example, the course aims to introduce key issues, methods, and concepts of postcolonial studies. We will analyze terms such as colonization, occupation, sovietization, or modernity and evaluate their usefulness for understanding the history of the Baltic States. We will also ask to what extent the Baltic experience can be called colonial and what are the advantages of such an approach. What are the specifics of the Baltic experience, and what different discourses have shaped its understanding of coloniality?
Universität Potsdam
Beschreibung
Der russische Überfall auf die Ukraine hat deutlich gemacht, wie gering das Wissen über dieses Land in Deutschland ist. Aktuell ringen russische, ukrainische und westliche Akteure um die Deutungshoheit über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der gesamten Region. Dabei vermengen sich häufig Innen- und Außenpolitik, Geschichtsbilder und Machtansprüche zu einer explosiven Mischung. Wenngleich die Geschichte der Ukraine komplex und widersprüchlich ist, da es immer nur für sehr kurze Phasen einen eigenen Staat gab, umfasst sie auch wichtige Regionen Europas. Zudem verfügt die Ukraine über eine wichtige geopolitische Lage zwischen Russland und der Europäischen Union. Im Seminar soll ein Überblick über die Geschichte der Ukraine von der Kiever Rus‘ bis zum russisch-ukrainischen Krieg vermittelt werden, die sehr eng mit zentralen Entwicklungen in Osteuropa wie dem Mongolensturm, dem Fürstentum Polen-Litauen, dem Russischen Reich und der Habsburgermonarchie, der Modernisierung seit dem 19. Jahrhundert, Nationsbildungsbewegungen und der Sowjetunion verbunden ist. Die Sitzungen sind chronologisch-thematisch aufgebaut. Vornehmlich geht es um wichtige Strukturen, Faktoren des Wandels sowie Lebenswelten.
Universität Hamburg
Beschreibung
Die deutsche Frage und der Kalte Krieg stehen in direktem Zusammenhang. Die deutsche Teilung war ein besonders augenfälliges Symbol des Kalten Krieges, an dem die Bundesrepublik und die DDR als 'Frontstaaten' auf der Seite ihres jeweiligen Lagers teilnahmen. Ein Schwerpunkt der Vorlesung liegt auf der Genese des Kalten Krieges und den Weg in die deutsche Teilung sowie der Etablierung der Machtblöcke bis 1955. Neben der Entspannungspolitik der 70er Jahre (Schlußakte von Helsinki) wird abschließend auf das Ende der bipolaren Welt und die Ereignisse 1989/91 in Mittel- und Ostmitteleuropa eingegangen.
Einführende Literatur:
- Wilfried Loth: Die Teilung der Welt. Geschichte des Kalten Krieges, 1941-1955, München 9/2000. Timothy Garton Ash: Im Namen Europas. Deutschland und der geteilte Kontinent, Erstveröffentlichung München 1993.
Kooperation der Europa-Universität Viadrina, der Akademia Sztuki w Szczecinie und des Nordost-Instituts, Lüneburg
Beschreibung
Das Projekt thematisiert die Gegenwart der Vergangenheit in der Stadt. Dem liegt die Annahme zu Grunde, dass wir uns in unserem alltäglichen Selbstverständnis und in den davon nicht zu trennenden Projektionen auf die Zukunft in einem beständigen Dialog mit dem Vergangen befinden. Was aber, wenn das Vergangene fremd erscheint oder wenn es sich permanent entzieht? Pogłos miasta/Das Nachhallen der Stadt widmet sich mit Stettin/Szczecin und Frankfurt/Oder/Słubice zwei Orten, die in ihrer Gestalt, in ihrer räumlichen Ordnung und Funktionsweise eng an die städtische Entwicklung in Preußen im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurückgebunden waren, im Zuge und im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges jedoch radikale Einschnitte erfuhren. Wir stellen uns zur Aufgabe, Formen und Strategien zu entwickeln, um dieses vielstimmige und sich in permanenter Veränderung befindende Nachhallen der Stadt aufzuspüren, in seiner Gegenwart anschaulich zu machen und darüber in einen Austausch zu treten. Dabei werden im Projekt drei sonst zumeist getrennt voneinander praktizierte Zugänge konzeptionell und praktisch eng miteinander verwoben: die historisch-kritische Analyse, die künstlerisch-kreative Untersuchung und die reflektierende Vermittlung. Den Ausgangspunkt bilden historische Postkarten mit Ansichten Stettins aus der Sammlung des Nordost-Instituts. Ausgehend von der historisch-kritischen Analyse der Karten und eine Rückkopplung an die konkreten Orte in der Stadt sind die Studierenden der Akademia Sztuki w Szczecinie aufgefordert, künstlerische Strategien zu entwickeln, mit denen das Nachhallen der Stadt, d.h. die verschiedenen Formen der Präsenz des Vergangen in der Stadt, aufgespürt und sicht- respektive hörbar gemacht werden kann. Die Studierenden der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) werden hingegen mit der Aufgabe betraut, ein Ausstellungskonzept zu entwickeln, mit dem die Arbeiten der Studierenden der ASS auf dem Labyrint - Festival Neuer Kunst im Oktober 2022 in Frankfurt/Oder/Słubice präsentiert werden können.
Universität Hamburg
Beschreibung
Historisch-demographische Untersuchungen im Bereich russische bzw. sowjetische Geschichte können sich auf vielfältige Quellen stützen und sind methodisch innovativ und vielversprechend. Im Rahmen der Übung werden russische/sowjetische Bevölkerungsstatistiken aus der Zeit zwischen dem frühen 19. Jahrhundert und den 1970er Jahren analysiert. Dabei wird in erster Linie das Informationspotential der Erfassungen der Steuerzahler (bis 1858), der ersten Volkszählung im Russischen Reich (1897) sowie der sowjetischen Volkszählungen (zwischen 1926 und 1979) eingehend untersucht. Aufgrund exemplarischer Auswertungen werden Fragestellungen diskutiert, die diese Quellenart ermöglicht. Schließlich werden Forschungsansätze verwendet, die für die ausgewählten Fragestellungen in Frage kommen.
Literatur
Research Guide to the Russian and Soviet Censuses. Hg. v. Ralph S. Clem. Ithaca/New York, London 1986. Die Nationalitäten des Russischen Reiches in der Volkszählung von 1897. Hg. Henning Bauer u.a. Stuttgart 1991 (2 Bde.).