Die „Deutsche Frage“ in Kasachstan in der Breschnew-Zeit (1964-1982)
Auf Grundlage der in den staatlichen Archiven Kasachstans enthaltenen Materialien und Dokumente soll die in den 1960er-1980er Jahren von der Partei- und Sowjetführung der Republik gegenüber den insgesamt etwa 900.000 in Kasachstan ansässigen Deutschen verfolgte Politik erforscht und analysiert werden.
Die Autoren des Projektes stellen sich die Aufgabe, die Schlüsselmomente (Strategien, Modelle, Mechanismen und Praktiken) der politischen Aktivität der Deutschen zu untersuchen: die Autonomiebewegung, die religiöse Frage, die Emigrationsbewegung. Besonderes Interesse soll dabei der Frage der Gründung eines auf dem Territorium Kasachstans gelegenen deutschen Autonomiegebiets gelten, die im Sommer 1979 erfolgen sollte, ungeachtet eines entsprechenden Beschlusses des Politbüros des ZK der KPdSU aber nicht umgesetzt wurde.
Das Projekt erlaubt nicht nur, die spezifische Ausrichtung der Breschnewschen Nationalitätenpolitik zu untersuchen, sondern erweitert auch unsere Vorstellung von der Gesellschaft der Sowjetzeit, was ein tieferes und objektiveres Verständnis der politischen Geschichte der Sowjetunion fördert.