Vertriebene, (Heimweh-)Touristen und ‚Neusiedler‘ in den Grenzgebieten der DDR, Tschechoslowakei und der Volksrepublik Polen
Die Situation der Flüchtlinge und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostprovinzen und Siedlungsgebieten Ostmitteleuropas, die sich in der sowjetischen Besatzungszone/der DDR niedergelassen hatten, unterschied sich von ihren Landsleuten, die sich in der ehemaligen BRD aufhielten. Ein entscheidender Aspekt war dabei: Die Staaten, in denen ihre frühere Heimat lag, zählten zu den „befreundeten Bruderländern“ des sozialistischen Lagers. Flüchtlinge und Vertriebene, die in der DDR lebten, war es - sei es dienstlich oder privat - vor diesem Hintergrund einfacher, die einstige Heimat etwa in Böhmen oder Schlesien wieder aufzusuchen. Auf der anderen Seite jedoch blieb das Thema der Vertreibung und die Situation der Flüchtlinge aus dem Osten in der DDR ein Thema, welches nicht öffentlich besprochen und reflektiert werden konnte.
Die Tagung wendet sich dieser Geschichte zu, die bis dato wenig Aufmerksamkeit der Forschung gefunden hat. Sie richtet das Augenmerk auf die Reisen dieser DDR-Bürger und auf deren Begegnungen mit tschechischen und polnischen „Neusiedlern“ in der alten Heimat. Die Situation in den zuvor mehrheitlich deutsch besiedelten Gebieten der Tschechoslowakei und in der Volksrepublik Polen wird dabei in einem Vergleich betrachtet. Zugleich dient die Tagung dazu, einen Blick auf bisherige Versöhnungsinitiativen und -praktiken aus Deutschland, Polen und Tschechien zu richten.
Aktuelle Informationen zur Tagung und Anmeldung sowie zum Kontakt finden Sie auf der Webseite der Veranstaltung.
Die Tagung ist eine Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft e. V. Das Nordost-Institut ist Kooperationspartner.