Lech M. Nijakowski ist ein bekannter polnischer Soziologe, der mit historischen und kulturwissenschaftlichen Methoden arbeitet und sich mit verschiedenen Formen der Erinnerungskultur und Geschichtspolitik befasst. Im ersten Teil seines Buches entwickelt er eine theoretisch untermauerte vergleichende Analyse der Begriffe Massaker, Ethnische Säuberung und Völkermord in der historischen Literatur. Im zweiten Teil geht es um die „Rache an den Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Perspektive von Studien über den Völkermord“. Aus diesem Teil stammt auch der für das Übersetzungsportal ausgewählte Auszug. Darin widmet sich Nijakowski der Frage, warum es nach dem Zweiten Weltkrieg nicht zu einem Genozid an der deutschen Bevölkerung, wohl aber zu spezifischen Racheaktionen kam. Gestützt auf Zeugenaussagen entwickelt der Autor seine Interpretation, die zu manchen Kontroversen in Polen Anlass gab.

Wir bedanken uns für die freundliche Abdruckgenehmigung des Beitrages bei dem Verfasser Lech M. Nijakowski sowie bei dem Verlag Wydawnictwo Naukowe Scholar, Warschau.