Nordost-Instiut

an der Universität Hamburg

Ein besonderes Merkmal Nordosteuropas sind seine historischen Beziehungen zur deutschen Geschichte und seine ethnische, politische und kulturelle Vielfalt. Mit der Frage nach „Ordnungen“, „Aneignungen“ und „Erfahrungen“ nähert sich das Nordost-Institut der historischen Komplexität Nordosteuropas, formuliert innovative Fragen und erschließt neue Forschungsfelder. Der Fokus der Arbeit ist auf die historischen preußischen östlichen Provinzen (Ost- und Westpreußen, Pommern, Posen, Schlesien) und auf Polen, Estland, Lettland und Litauen sowie auf die Geschichte der Deutschen in Russland, der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten gerichtet. Der Schwerpunkt der Forschung liegt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Im Mittelpunkt stehen die vielfältigen Verflechtungen der so umrissenen Region mit der deutschen Geschichte. Es werden beziehungs- und regionalgeschichtliche Fragestellungen ebenso verfolgt wie Aspekte der Minderheitengeschichte, der Kulturgeschichte und der Historiografiegeschichte. Intern gliedert sich das Institut in drei regionale Fachbereiche, die Baltische Staaten, Polen und Russland/Ukraine, sowie in einen Fachbereich für vergleichende Sozial- und Mentalitätsgeschichte.

Das Nordost-Institut nahm im Jahr 2002 seine Arbeit auf. Seine Gründung war Teil der Umsetzung der „Konzeption zur Erforschung und Präsentation deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa“, die von der Bundesregierung im September 2000 beschlossen wurde. Es wird aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) institutionell gefördert. Einzelne Projekte werden durch Drittmittel finanziert. Die Satzung des IKGN e.V. bildet seine rechtliche und organisatorische Basis, die durch die Arbeit der Gremien gewährleistet wird. Im Rahmen eines Kooperationsvertrages („An-Institut“) mit der Universität Hamburg führen die Wissenschaftler des Nordost-Instituts regelmäßig Veranstaltungen und Lehraufträge an der Universität Hamburg durch. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen darüber hinaus Lehraufträge an anderen in- und ausländischen Universitäten wahr. Das Institut führt Forschungsprojekte und wissenschaftliche Veranstaltungen durch und initiiert und betreut wissenschaftliche Publikationen. Jährlich erscheint das „Nordost-Archiv. Zeitschrift für Regionalgeschichte“. Die Publikationsreihe „Veröffentlichungen des Nordost-Instituts“ wird im Harrassowitz Verlag Wiesbaden herausgegeben.