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Nordost-Institut
Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN e.V.) an der Universität Hamburg

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Das Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN e.V.) erinnert an den 80. Jahrestag der Deportation der Russlanddeutschen


01September

Der Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 28. August 1941 „Über die Übersiedlung der Deutschen, die in den Wolgarayons wohnen“ bedeutete eine einschneidende Zäsur im traditionellen Leben der Deutschen in der Sowjetunion. Innerhalb weniger Monate wurden aufgrund dieses Befehls rund 370.000 Menschen aus der Wolgarepublik ausgesiedelt, weitere 530.000 Menschen deutscher Abstammung aus anderen Teilen der Sowjetunion fielen dem Erlass bis Ende 1941 zum Opfer. Der Kollaboration mit dem nationalsozialistischen Deutschland, das am 22. Juni 1941 die Sowjetunion überfallen hatte, verdächtigt leisteten sie in sogenannten „Sondersiedlungen“ im Ural, in Sibirien und Nordkasachstan unter extremen Bedingungen Zwangsarbeit. Die weit über das Kriegsende hinausreichende Erfahrung von Kälte, Tod und Lagerhaft war für die Opfer der stalinistischen Willkür lange Zeit nicht zu verarbeiten oder zu erzählen. Diese traumatische Erfahrung prägte nicht nur die kollektive Erinnerung der russlanddeutschen Volksgruppe, sondern auch die Identität der Nachgeborenen bis in die Gegenwart.

Den 80. Jahrestag des Deportationsbefehls nimmt das Nordost-Institut zum Anlass, an das Schicksal der Russlanddeutschen zu erinnern und ihre Geschichte im Kontext der sowjetischen Geschichte und der deutsch-sowjetischen Beziehungen zu betrachten. In sechs populär-wissenschaftlichen Vorträgen wird die Geschichte der Deportationen der Deutschen in der Sowjetunion von ihren Anfängen in den 1930er Jahren bis zur „Normalisierung“ des Lebens in den 1960ern vorgestellt. Neuere Forschungen über die Ukrainedeutschen während des Zweiten Weltkriegs spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Nachwirkungen der Verfolgung im internationalen Kontext oder die literarische Verarbeitung der Deportation in der russlanddeutschen Literatur. 

Die Vortragsreihe findet in digitaler Form statt. Alle Vorträge werden live gestreamt. Anschließend sind sie über den Youtubekanal des Institutes abrufbar.


Die Termine im Überblick

Link zur Zoomveranstaltung
Meeting-ID: 857 5798 1620; Kenncode: 577282

28.09.2021 · 18:00 – 19:15
Die Deportationen der Russlanddeutschen und anderer nationaler Minderheiten in den 1930er Jahren
Vortrag von Prof. Dr. Victor Dönninghaus (Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V., Lüneburg)

05.10.2021 · 18:00 – 19:15
Die Deportation der deutschen Bevölkerung in der Sowjetunion in den Jahren 1941 bis 1946
Vortrag von Dr. Alfred Eisfeld (Göttinger Arbeitskreis e.V., Göttingen)

12.10.2021 · 18:00 – 19:15
Nationale und internationale Dimensionen der Deportation der Wolgadeutschen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren
Vortrag von Dr. Viktor Krieger (Bayerisches Kulturzentrum der Deutschen aus Russland, Nürnberg)

19.10.2021 · 18:00 – 19:15
Die Ukrainedeutschen während des deutsch-sowjetischen Krieges 1941-1945
Vortrag von Dr. Dmytro Myeshkov (Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V., Lüneburg)

26.10.2021 · 18:00 – 19:15
Vom Schweigen zum Sprechen: Die russlanddeutsche Literatur und die Deportation
Vortrag von em. Prof. Dr. Annelore Engel-Braunschmidt (Hamburg / Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)