War 1945 der Krieg zu Ende? Perspektiven aus Osteuropa
Aus deutscher Sicht ist 1945 das Jahr, in dem der Zweite Weltkrieg endete. Gilt diese Zäsur auch für die Länder des nordöstlichen Europas und wenn ja, in welcher Weise? Lettland, Litauen, Estland, Belarus und die Ukraine wurden in die Sowjetunion inkorporiert. Letztere dehnte ihre hegemoniale Macht über weitere Länder Ost- und Ostmitteleuropas aus. In einigen Ländern dauerte der bewaffnete Widerstand auch nach der militärischen Unterwerfung noch jahrelang an. Menschen wurden auch nach dem Ende des Kriegs massenhaft umgesiedelt und vertrieben. Die immensen Kriegszerstörungen sind bis in die Gegenwart präsent. Die Vortragsreihe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nordost-Instituts richtet den Blick auf das Baltikum, die Ukraine, Polen und Russland. Sie stellt verschiedene Perspektiven vor, mit denen die Geschichte und die Wahrnehmung des Kriegsendes differenziert wird. Dabei geht es um die konkreten historischen Ereignisse gleichermaßen wie um das alltägliche Erleben dieser Zäsur, langfristige Konsequenzen und Erinnerungsformen.
2.9.25, 18:00 Uhr
Kirsten Bönker: Blockade von Leningrad in der bundesdeutschen und sowjetischen Erinnerungskultur
16.9.25, 18:00 Uhr
Anja Wilhelmi: Spurenlese nach 1945 - die Familie Dehio zwischen Estland und Italien
30.9.25, 18:00 Uhr
Detlef Henning: Vom langen Ende des Krieges. Der Widerstand gegen die sowjetische Besetzung in Lettland 1945 bis 1953
14.10.25, 18:00 Uhr
David Feest: Eine Chronik des Kriegsendes? Gerüchte und Propaganda in den Tagebüchern von Jaan Roos
28.10.25, 18:00 Uhr
Dmytro Myeshkov: Sieg ohne Frieden? Die Ukraine im Jahr 1945
4.11.25, 18:00 Uhr
Agnieszka Pufelska: Zukunft aus den Ruinen: Die ehemaligen deutschen Städte im Nachkriegspolen (1945 - 1948)
Die Vortragsreihe ist eine Veranstaltung des Nordost-Instituts, Lüneburg. Sie findet statt im Projektverbund „1945 - 2025. 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Erinnerung und Gegenwart in Deutschland und im östlichen Europa“.
Kontakt: sekretariat@ikgn.de