Marcus Rothkowitz wird Mark Rothko (1903-1970)
Im geografischen Raum des heutigen lettischen Staates lebten u.a. Deutsche, Russen, Polen, Letten, Litauer mit, neben und häufig in Abgrenzung zu der jüdischen Bevölkerung. Die massiven Einschnitte des 20. Jahrhunderts prägten und veränderten die Zusammensetzung und das Zusammenleben der Ethnien stark. Am stärksten und am grausamsten betroffen waren Jüdinnen und Juden. Diskriminierungen, Verfolgungen bis hin zum Holocaust führten zur Vernichtung der ganzen Bevölkerungsgruppe. In diesen Menschen verachtenden Zeiten suchten viele Jüdinnen und Juden den Weg in die Emigration.
Auch die Familie von Markus Rothkovitz aus Dwinsk, dem heutigen Daugavpils wählte den Weg in die Emigration. 1938 wurde Markus Rothkowitz amerikanischer Staatsbürger; im Januar 1940 änderte er seinen Namen in Mark Rothko. Seine Kunst sollte die grundlegenden Gefühle des Menschen behandeln, das Tragische und Dramatische ausdrücken. Rothko gehörte zu den wichtigsten Vertretern des abstrakten Expressionismus und in der Folge der Farbfeldmalerei. In großformatigen Ölgemälden nutzte er Farben, die er zu ineinander verschwimmenden Farbflächen verband.
Auf der Studienreise vom 2.-7. Oktober 2023 wird den Spuren Rothkos nachgegangen. Folgende Module sind angelegt:
- Exkursionen in Museen in Riga und im Mark Rothko Kunstzentrum in Daugavpils
- Künstlerische Arbeit zum Thema „Mark Rothko und das Echo der Geschichte“
- Abschlussveranstaltung, Präsentation der Ergebnisse
Ziele der Studienreise sind:
- Vermittlung der Kenntnisse über Kultur und Geschichte Lettlands und über das Zusammenleben von Minderheiten mit dem Fokus auf die jüdische Bevölkerung
- aktive künstlerische Auseinandersetzung mit dem Werk von Mark Rothko
- Reflexionen über die Biographien von (jüdischen) ethnisch und religiös verfolgten Flüchtlingen, Migrant:innen
Die Kosten für Unterbringung (im DZ mit Frühstück) und Kosten für Besichtigungen, Eintritte und Führungen werden von den Organisatoren übernommen. Gegen Vorlage der Fahrscheine werden zudem Reisekosten bis zu einer Höhe von insgesamt 250 € erstattet. Die Organisation der Hin- und Rückreise nach und von Riga übernimmt jede:r Teilnehmer:in selbst.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte bis zum 31.03.2023 mit einem kurzen Motivationsschreiben an Dr. Anja Wilhelmi: a.wilhelmi@ikgn.de.
Der Workshop ist eine Kooperation des Nordost-Instituts, Lüneburg und des Ostpreußischen Landesmuseums, Kulturreferat für Ostpreußen und das Baltikum.
Kontakt: Dr. Anja Wilhelmi (Nordost-Institut) a.wilhelmi@ikgn.de