Mit der Veröffentlichung des Artikels von Olena Khodchenko präsentiert das Nordost-Institut eine der aktuellsten Untersuchungen zur Geschichte der mennonitischen Kolonien in der Ukraine während der Revolution und des Bürgerkriegs. In den letzten 20 Jahren haben sich Historiker in der Ukraine und in Nordamerika wiederholt mit der Geschichte der mennonitischen Bevölkerung der Ukraine in den Jahren 1918 bis 1921 befasst. Dieses anhaltende Interesse erklärt sich aus den dramatischen Ereignissen, die die mennonitische Gemeinschaft des ehemaligen Zarenreiches in ihren Grundfesten erschütterten und den Auftakt zur Massenauswanderung von Mennoniten aus der Sowjetunion Mitte der 1920er Jahre bildeten.
Der Artikel von Khodchenko bringt den Lesern ein Verständnis des historischen Kontextes näher, in dem eine bis heute für viele Mennoniten umstrittene Entscheidung, am bewaffneten Kampf teilzunehmen, getroffen wurde. Khodchenko zieht nicht nur neue Quellen heran, sondern erweitert den geografischen Fokus ihrer Studie. Darüber hinaus versucht sie herauszufinden, welche Einheiten von Machnos Aufstandsarmee für die Massaker an der Zivilbevölkerung in den Zahradovka- und anderen mennonitischen Kolonien verantwortlich waren.
Für die freundliche Abdruckgenehmigung bedanken wir uns bei der Redaktion des Jahrbuches des Zentrums für Deutsch-Ukrainische wissenschaftliche Forschungen an der Nationalen Universität Dnipro (Ukraine) und für die Bereitstellung des Fotos – bei dem Historischen Javornyc’kyj Museum (Dnipro).