Zum 1. Oktober 2024 übernimmt Frau PD Dr. Kirsten Bönker das Amt der Direktorin des Nordost-Instituts Lüneburg (IKGN e.V.).
Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Osteuropahistorikerin Kirsten Bönker liegt auf der Kulturgeschichte des Russländischen Reiches des 19. und 20. Jahrhunderts, der Sowjetunion und den Transformationsprozessen der nachsowjetischen Zeit. Sie wurde an der Universität Bielefeld promoviert und habilitierte sich dort 2017 mit einer Arbeit über Fernsehen und politische Kommunikation in der späten Sowjetunion. Nach Gastprofessuren in Frankreich, den USA, Großbritannien und Litauen war sie zuletzt Leiterin der Abteilung für Osteuropäische Geschichte des Historischen Instituts der Universität zu Köln. In der Forschung Kirsten Bönkers nehmen die Geschichte der Kontakte und Partnerschaften zwischen westdeutschen und baltischen Städten seit den 1980er Jahren, die westliche Berichterstattung über die Sowjetunion als Imperium und die Geschichte von Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern sowie Displaced Persons aus dem Baltikum einen besonderen Raum ein.
An diese Themen wird sie als Direktorin des Nordost-Instituts anknüpfen und sie in engem Anschluss an das bisherige Forschungsprofil des Instituts weiterentwickeln. Mit Blick auf die Herausforderungen, mit denen sich die liberale Werteordnung aktuell konfrontiert sieht, werden zukünftig Fragen der (Zwangs-) Migration, der politischen Kulturen und der sozio-ökonomischen Transformationen der 1980er und 1990er Jahre in den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts gerückt. Es ist geplant, Forschungsprojekte zu Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern und Displaced Persons aus dem Baltikum und Polen aufzunehmen sowie das Thema „Flucht, Vertreibung und Migration“ in transnationaler Perspektive als Verflechtungsgeschichte des Kalten Krieges und der 1990er Jahre zu untersuchen.